NUSK 28

WerkstattnummerNUSK 28
Werkstattname
  • Sezemský, Jiřík
Nuskas ursprünglicher WerkstattnameA S
Wirkungsort der WerkstattTschechische RepublikBöhmenOstböhmen
Alternativní lokace
Wirkungszeit der Werkstatt[(ca) 1584–1604]
Angaben zur Werkstatt

Nuska benannte die Werkstatt nach dem Monogrammisten AS, dessen Zeichen an der Rolle NUSK V 000 045 auftritt (eine andere Rolle NUSK V 000 037 trägt die Signatur MP, die Nuska jedoch in den Hintergrund geschob). Am Vorderdeckel des Wildenschwerter Graduales lesen wir jedoch den eingeprägten Text darüber, dass es „DO MIESTA AVSTY / NAD WORLICY / GIRZIK SZEZEMSKI / Z MIESTECZKA SZEMIC / 1588(„in die Stadt Wildenschwert / Jiřík Sezemský / aus dem Städtchen Semice / 1588“) gebunden habe. Am Bucheinband wurden fünf Rollen angewandt (darunter die oben genannte mit dem Monogramm AS), die wir in größerer oder kleinerer Vertretung fast an allen bisher bekannten Exemplaren finden, und die somit die Grundlage des Verzierungsprogrammes der gesamten Werkstatt des Jiřík Sezemský bildeten. Das Monogramm AS ist neu dem Schöpfer der Werkzeuge zuzusprechen. Erscheint doch die formal verwandte Rolle NUSK V 000 203, die ebenfalls mit AS signiert ist, auch in der Werkstatt Pflanzengroteske III. Beide Werkstätten waren zur gleichen Zeit tätig und wie es scheint, deckten sie die Region von Mittel- und Ostböhmen ab. Aus Takt zu Nuskas Archiv erfassen wir diese Zentren (genauso wie die Werkstatt, der Nuska den Namen Der knochendürre Christus verlieh) vorläufig selbstständig, aber vielleicht finden sich in Zukunft noch weitere Gründe für deren Zusammenschluss an. Die Werkstatt von Sezemský durchliefen Drucke, die bereits in den 60er Jahren des 16. Jahrhunderts herausgegeben wurden, überzeugender sind allerdings die in die Einbände geprägten Jahreszahlen, die den Abschnitt von 1584-1604, 1613 bilden (die Jahreszahl 1584 befindet sich auch an der Rolle NUSK V 000 354). Das jüngste Buch wurde nach längerer Pause erst im Jahre 1617 gedruckt. Außer einigen „neuen“ Stempeln tritt nur hier die beachtenswerte Platte NUSK P 000 186 auf, die erst von Sezemskýs Nachfolger angeschafft werden konnte. Ein Teil des Fundus des Jiřík Sezemský (NUSK V 000 425, NUSK V 000 790 und NUSK V 000 809) wird von der EBDB w007414 als unbekannte süddeutsche Werkstatt registriert.

Literaturverweise