NUSK 83

WerkstattnummerNUSK 83
Werkstattname
  • Monogrammist RM
Nuskas ursprünglicher WerkstattnameG F, G K, G K F
Wirkungsort der WerkstattTschechische RepublikBöhmenPrag / Praha
Alternativní lokace
Wirkungszeit der Werkstatt[(ca) 1559–1574]
Angaben zur Werkstatt

Nuska bezeichnete die Werkzeuge der Werkstatt abwechselnd auf dreierlei Art und Weise als „GF“, „GK“ und „GKF“. Er nutzte dabei die Monogramme an ähnlichen Rollen mit biblischen Halbfiguren: NUSK V 000 272 ist mit GF und GK markiert und darüber hinaus noch mit der Jahreszahl 1562 versehen, NUSK V 000 273 mit GF 1560, NUSK V 000 283 mit GK 1562 und NUSK V 000 277 ist nur mit 1567 datiert. Wir wissen nicht, ob es sich um zwei Miteigentümer oder um die Initialen des Graveurs und des Werkstatteigentümers handelt. Haebler und die EBDB bieten mehrere Möglichkeiten, aber keines von unseren Werkzeugen lässt sich bei den erfassten Monogrammisten verifizieren. Wir können also zugeben, dass die sich hinter den Initialen verborgenen Personen inländischer Herkunft gewesen sein könnten. Außer mehreren signierten Rollen befand sich im Fundus noch die Platte NUSK P 000 426 mit Judith und dem nicht entzifferten Monogramm AP // VI // 1571. Schließlich fügen wir noch hinzu, dass die Werkstatt den Signaturstempel NUSK K 000 234 mit den Initialen RM besaß. In einer Situation, in welcher der Charakter der registrierten Monogramme nicht geklärt ist, halten wir dieses Signet für die Grundlage einer neuen Benennung und bezeichnen den Inhaber der Werkstatt als Monogrammisten RM. Die Blinddruckverzierung aus seiner Werkstatt war preisgünstig, serienmäßig und konservativ gestimmt. Eine Ausnahme bilden zwei umfangreiche Choral-Handschriften, und zwar das Jermerer Gesangbuch (1566) und vor allem das Chotieschitzer Graduale (1564) mit den farbigen Abdrucken einiger Werkzeuge. Eines der in der Werkstatt des Monogrammisten RM gebundenen Bücher errang Marek Bydžovský von Florentinum, die Akquisition war jedoch sekundär und ist daher zur Lokalisierung der Werkstatt nach Prag kaum behilflich. Die Amtsbücher wurden aus dem Umfeld von Pardubitz (Pardubice), aber auch aus westlich von Prag gelegenen Orten (Rakonitz/Rakovník, Schlan/Slaný) vergeben. Mehrere Werkzeuge stammten vom Prager Adam und vom Buchbinder mit deutschen Werkzeugen III, für eine wichtigere Hilfe zur Lokalisierung der Werkstatt nach Prag halten wir allerdings die Tatsache, dass 11 % der angesammelten Produktion von Druckereien in der Metropole erschaffen wurden (bei Regionalwerkstätten pflegt der Umfang von Bohemika kleiner zu sein oder er fehlt gänzlich). Die in die Einbände geprägten Jahreszahlen bilden den Abschnitt von 1560-1571, die Jahreszahlen der Ausgaben ergeben jedoch kontinuierlich eine um etwas längere Reihe von 1559-1574.

Literaturverweise