NUSK 14

Nuska benannte die Werkstatt nach der Rolle NUSK V 000 014, an der u. a. eine große Trommel abgebildet ist. Die älteren bewährten Stempel einerseits und die erwähnte Rolle andererseits zeigen zusammen mit NUSK V 000 022, dass es sich um eine spätgotische, zur Renaissancegroteske tendierende Werkstatt handelte. Wir datieren die Werkstatt in die 30er Jahre des 16. Jahrhunderts, als die bekannten Exemplare gedruckt wurden. Eine Ausnahme bildet nur die Chronik von Carion (1550), deren bibliographische Aufzeichnung umstritten ist, weil das von Nuska erfasste Exemplar über keine Titelseite verfügte. Für den Ort der Tätigkeit könnte hypothetisch Prag gehalten werden. Zum einen ist hier an den Werkzeugen die Verbindung mit den Werkstätten des Meisters der Böhmischen Rechte (Altstädter Meister), des Monogrammisten MN u. ä. erkennbar und zum anderen können die beiden Exemplare aus Köln 1531 und 1534 von der Nähe zur Prager Filiale von Gottfried Hittorp zeugen. Nicht zu übersehen ist allerdings die Ordnung der Markgrafschaft Mähren, die sowohl einem Kunden aus Böhmen als auch aus Mähren bestimmt gewesen sein konnte. Einige Werkzeuge, z. B. NUSK P 000 687, NUSK V 000 014 (?) und NUSK V 000 796, soll man künftig mit Exemplaren aus Olmütz (Olomouc) vergleichen, deren Fotografien in folgender Veröffentlichung publiziert vorliegen: Petr Čehovský: Vazby rychtářských knih olomouckých fojtů z let 1511-1541, in: Olomoucký archivní sborník 4, 2006, S. 41-92, bes. 64-65 (Einband datiert 1527) und 66-67 (Einband datiert 1528).