NUSK 57

WerkstattnummerNUSK 57
Werkstattname
  • Eibenschitz II
Nuskas ursprünglicher WerkstattnameM C, Böhmische Brüder
Wirkungsort der WerkstattTschechische RepublikMährenEibenschitz / Ivančice
Alternativní lokace
Wirkungszeit der Werkstatt[(ca) 1579–1618]
Angaben zur Werkstatt

Trotz der zahlenmäßig wenig repräsentativen Auswahl an Exemplaren halten wir die Werkstatt Eibenschitz II für ein Zentrum der Brüderunität, das sich vorwiegend auf Produktion spezialisierte, welche dieser Gruppierung nahe stand. Das Zentrum knüpfte nicht an die ältere Etappe Eibenschitz I an, sondern stützte sich teilweise auf den Leitomischel-Bunzlauer „MC-Werkzeugsatz“, der ab dem Jahre 1579 aus der Werkstatt Jungbunzlau I (Einzug in Jerusalem NUSK P 000 333, Jüngstes Gericht NUSK P 000 400NUSK V 000 030) hierher geliehen wurde. Vávra zufolge sollten (?) noch die Platten Verklärung des Herrn mit der Aufschrift HIC EST FILIVS und Wagen des Elias SVFFICIT MIHI in den „MC-Werkzeugsatz“ gehören. Nuska registriert jedoch die erste Platte mit der gleichen Aufschrift als NUSK P 000 378 nur in Zusammenhang mit der nicht zur Brüderunität gehörenden Werkstatt Heilige mit Baumkrone und das zweite Motiv kennt er als NUSK P 000 303 und NUSK P 000 304. Diese Platten mit dem Wagen des Elias sind ohne Aufschriften und Nuskas Erfassung zufolge gehört die erste nur nach Eibenschitz (Ivančice) und die zweite nur nach Jung Bunzlau (Mladá Boleslav). Dessen ungeachtet war die Migration der Werkzeuge in Wirklichkeit reicher und komplizierter, weil manche Stempel und Rollen aus Eibenschitz nach und nach wiederum in Jungbunzlau auftauchten. Das Jahr 1579 ist die bisher niedrigste in die Vorderdeckel der Einbände geprägte Jahreszahl. Es handelt sich um zeitlich veraltete Literatur der Brüderunität und um Werke, die mit dieser Gruppierung sympathisierten, die ab den 40er Jahren des 16. Jahrhunderts von Jan Olivetský d. Ä., Jiřík Dačický und Alexandr Oujezdecký gedruckt wurden. Das jüngste Exemplar von der Sicht der Druckproduktion her scheint u. a. das Gesangbuch der Brüderunität 1615 zu sein, in dessen Vorderdeckel die Jahreszahl 1616 eingeprägt ist. Die höchste in den Einband geprägte Jahreszahl ist 1618.

Literaturverweise
  • S. 96 und 98 bezeichnet die Platten mit Verklärung des Herrn und Wagen des Elias als Werkzeuge, die zwischen Jungbunzlau und Eibenschitz wanderten
  • S. 108-110
  • S. 187-194.