NUSK 93

Nuska benannte die Werkstatt „Sebastiansberg“ nach der Ortschaft, auf die sich eines der wenigen erfassten Exemplare bezieht, nämlich das seit dem Jahre 1551 eingesetzte Grundbuch. Die Rolle mit biblischen Szenen NUSK C 001 308 ist mit dem Jahr 1550 datiert, wurde an dieser Juvenilie jedoch nicht angewandt (sie erscheint erst an einem 1555 gedruckten Buch). Dies unterstützt den Gedanken, dass der Fundus nach und nach aus deutschen Quellen erweitert wurde (der deutschen Herkunft entsprechen die in Böhmen ungewöhnlichen Motive auch anderer, vorläufig jedoch nicht näher identifizierbarer biblischer Figurenstempel). Unter Berücksichtigung des Grundbuches wäre es möglich, die Werkstatt an die Scheide von West- und Nordwestböhmen zu lokalisieren, und zwar etwa in das Jahrzehnt zwischen 1550-1560. Es ist allerdings überhaupt nicht ausgeschlossen, dass wir den Torso eines größeren Buchbinderzentrums vor uns haben (auf eine künftige Verbindung aspiriert am meisten der westböhmische Buchbinder mit deutschen Werkzeugen XXVII).