NUSK 1
- Leitomischl III
Nuska benannte die Werkstatt „Kleiner Mohr“ nach dem Köpfchen auf der Rankenrolle NUSK V 000 663 (dieses Motiv trat in Deutschland an der Wende des 15. und 16. Jahrhunderts nicht selten auf). Die bisher unbekannte Werkstatt arbeitete mit stilmäßig fortgeschritteneren Werkzeugen (NUSK P 000 575, NUSK P 000 656 oder NUSK P 000 658), die sie den Leitomischler Nachklängen Jungbunzlauer Gruppe I näher bringen. Diese Erwägung wird von der Handschrift XVII E 25 von Leitomischler Provenienz unterstützt. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts (spätestens nach der Schlacht am Weißen Berg) orientierte sich die Werkstatt Leitomischl III auf importierte Jesuitenproduktion (39), dessen ungeachtet lässt sich aus dem Pardubitzer Amtsbuch deduzieren, dass sie bereits im Jahre 1589 aktiv gewesen war. Das jüngste bekannte Exemplar wurde im Jahre 1624 gedruckt (100/I-II, g. f. 17). Die Datierung der Werkstatt ebenso wie die bevorzugte Lokalität verbleiben allerdings mit Rücksicht auf die kleine Anzahl der erfassten Exemplare nur annähernde Angaben.