NUSK 6
- Adam
Adam ist ab dem Jahre 1551 in der Prager Neustadt belegt, wo er erst im Jahre 1556 das Bürgerrecht annahm. Spätestens zu dieser Zeit eröffnete er eine Buchbinderwerkstatt. Später ließ er sich an der Kleinseite nieder. Er lebte noch im Jahre 1591, als er mit seiner Gattin ein Haus am Újezd verkaufte. Die Werkzeuge des Buchbinders Adam sind dank dem Leitomischler Graduale (vollendet 1563) sehr gut identifizierbar, in dem wir auf fol. 136r den handschriftlichen Vermerk lesen: „V Praze na Malé Straně Adam vázal tento graduál.“ („In Prag an der Kleinseite band Adam dieses Graduale.“) Die Deckel des Graduales sind unter anderem von der mit „AB“ signierten Rolle NUSK V 000 208 verziert. Das Monogramm kann also mit Sicherheit als „Adam Buchbinder“ ausgelegt werden. Die Werkstatt wandte auch die mit „PA“ signierte Rolle NUSK V 000 028 an. Diese Buchstaben kürzten analog die Worte „Puchpinder Adam“ ab. Er erlangte mehrere Werkzeuge aus den Werkstätten Pflanzengroteske I und Pflanzengroteske II. Buchbinder Adam orientierte sich auf uniform verzierte Massenproduktion - fast an allen Bucheinbänden finden wir neben den beiden oben genannten Rollen noch NUSK V 000 289, NUSK V 001 014 oder NUSK V 001 032. Die in den Buchdeckeln geprägten Jahreszahlen bilden den Abschnitt von 1564-1580. Buchbinder Adam arbeitete sicherlich noch in den Jahren 1583 und 1584. Die von ihm hergestellten Deckel wurden jedoch an neuen Buchblöcken wiederverwendet (z. B. Augsburg 1610, München 1679). Adam band daneben für Kanzleizwecke reine Papierblöcke, die erst mehrere Jahrzehnte später beschrieben wurden (z. B. Kuttenberg/Kutná Hora, Melnik/Mělník, Prag, Rokitzan/Rokycany).
- S. 332.
- S. 14-17.
- S. 380, Nr. VI.
- S. 149-152.
- s. 19, 23, 42, 76, 108, 125, 148, 149, 152, 171, 196, 210, 225, 233, 240, 264, 267, 276, 281, 328, 332, 334-336, 342-345, 363, 365, 445, 446, 448, 457, 459, 461, 500, 548