NUSK 105

Nuska benannte die Werkstatt „Grenzgebiet“ nach der Region, mit der eines der wenigen erfassten Exemplare verbunden ist, nämlich das Friedländer Grundbuch, das ab dem Jahre 1562 im Einsatz war. Dabei lässt sich nicht übersehen, dass die in Böhmen ansonsten vereinzelte biblische Rolle NUSK V 000 368 motivisch ähnlich geregelt ist, wie die der Herkunft nach deutschen Werkzeuge in der Werkstatt Sebastiansberdg. Daher kann angenommen werden, dass auch die Werkstatt Grenzgebiet den Fundus aus deutschen, bisher jedoch nicht näher identifizierbaren Ressourcen zusammenstellte. Unter Berücksichtigung des Friedländer Grundbuchs wäre es möglich, die Werkstatt in den Norden Böhmens zu lokalisieren, und zwar etwa in die Zeit von 1562-1590 (das jüngste erfasste Buch wurde 1586 gedruckt). Es ist jedoch überhaupt nicht ausgeschlossen, dass wir den Torso eines größeren Buchbinderzentrums vor uns haben.