NUSK 46
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- Buchbinder des Prachatitzer Gedenkbuchs
Nuska benannte die Werkstatt des unbekannten Buchbinders nach dem Prachatitzer Gedenkbuch, das ab dem Jahre 1530 im Einsatz war. Das muss allerdings bei Weitem nicht bedeuten, dass der stilmäßig ziemlich fortschrittliche „Prachatitzer“ Buchbinder in der Region von Budweis ansässig war. Das Bandwerk NUSK K 000 209 deutet allerdings wenigstens hypothetisch und entfernt eine eventuelle Verbindung mit dem südböhmischen Meister zweier Stile an, der sich über Wien von der orientalischen Buchbinderei inspirieren ließ. Zu weiteren bemerkenswerten Neuheiten der böhmischen Buchbinderei gehört die umfangreiche gedruckte Besitzaufschrift am Buch des reformierten Theologen Conrad Pellican. Ähnlich könnte der Parallelismus der biblischen Rolle NUSK V 000 351 die frühe Neigung zur Reformation andeuten. Vorläufig lässt sich schlussfolgern, dass der Meister des Prachatitzer Gedenkbuchs während der 30er Jahre des 16. Jahrhunderts aktiv war. Möglicherweise eröffnete er aber das Geschäft etwas früher, da ein in Basel bereits im Jahre 1524 gedrucktes Exemplar die Werkstatt durchlief. Es ist auch möglich, dass er die Werkstatt unter Berücksichtigung des in Zürich 1538 gedruckten Exemplars erst zu Beginn der 40er Jahre schloss. Darauf würde auch die am Hinterdeckel eines Exemplars geprägte Jahreszahl 1544 hindeuten. Die Jahreszahl 1554 am Einband eines im Jahre 1538 gedruckten Buches kann allerdings nicht mit der Entstehung des Bucheinbandes in Verbindung gebracht werden, sondern mit dessen verspäteter Anschaffung.