NUSK 59

WerkstattnummerNUSK 59
Werkstattname
  • Jungbunzlau III
Nuskas ursprünglicher WerkstattnameM C, Eherne Schlange
Wirkungsort der WerkstattTschechische RepublikBöhmenMittelböhmenJungbunzlau / Mladá Boleslav
Alternativní lokace
Wirkungszeit der Werkstatt[(ca) 1582–1601]
Angaben zur Werkstatt

Die Jungbunzlauer Gruppe III stellte kein institutionelles Zentrum dar, das nur die Druckproduktion der Brüderunität verarbeitet hätte. Es lässt sich allerdings nicht übersehen, dass mehrere Werkzeuge auch in der Gruppe I registriert sind. Das begründet die Hypothese, dass es sich organisatorisch (gewerbemäßig) um keine selbstständige Produktionseinheit gehandelt haben muss, sondern um Buchbinder, die die gemeinsame konfessionelle und künstlerische Ansicht ausnutzten und intermittierend einige charakteristische Werkzeuge anwandten. An allen Exemplaren, die der Gruppe III heute zugeschrieben werden, wiederholen sich stereotyp zwei traditionalistisch aufgefasste Platten: vorne die Eherne Schlange NUSK P 000 297, die Nuska bei der Wahl der Benennung dienlich war, und hinten Abrahams Opfer NUSK P 000 264. Der Annahme über das Programmprofil dieser Gruppe entspricht die stilistische Auffassung des fünften (1588) und vierten Teils der Kralitzer Bibel (1587), der in der Jungbunzlauer Gruppe IV mit den beiden innovativen Platten NUSK P 000 320 und besonders NUSK P 000 724 ausgestattet wurde, während die Gruppe III einen konservativeren Zutritt beibehielt. Den wenigen Exemplaren zufolge kann der Beginn der Werkstatt zum Jahre 1582 festgelegt werden, als in der Kanzleipraxis mehrere administrative Schriftstücke in Erscheinung traten. Mit dem Jahre 1582 wurde ebenfalls Das Buch der gerichtlichen Beschlüsse abgeschlossen, in dessen Vorderdeckel - mit höchster Wahrscheinlichkeit nachträglich - die Jahreszahl 1610 geprägt wurde. Den heutigen Kenntnissen nach trat das Ende der Werkstatt bereits im Jahre 1601 ein, als die Einbände für die Lyoner Drucke aus den Jahren 1540 und 1542 entstanden.

Literaturverweise