NUSK 109

WerkstattnummerNUSK 109
Werkstattname
  • Monogrammist KH
Nuskas ursprünglicher WerkstattnameNigrin
Wirkungsort der WerkstattTschechische RepublikBöhmenOstböhmen
Alternativní lokace
Wirkungszeit der Werkstatt[(ca) 1594–1615]
Angaben zur Werkstatt

Nuska benannte die Werkstatt „Nigrin“, den Grund für diese Benennung haben wir jedoch nicht gefunden. Vielleicht ist dies dadurch gegeben, dass in der Werkstatt nur sechs Exemplare erfasst sind und dass sich ein weiteres jener, die aus der Erfassung verschwunden sind, offenbar im Besitz einer Person mit dem Nachnamen Nigrin befunden haben mochte. Die Werkstatt arbeitete mit stilmäßig ziemlich fortschrittlichen Rollen, weiter als bis zur überladenen Rahmenkomposition gelangte sie jedoch nicht. Manche Werkzeuge, nämlich eine Rolle mit attributlosen Köpfen (NUSK V 000 052) und zwei Platten mit den christlichen Tugenden (NUSK P 000 428NUSK P 000 437) sowie zwei mit biblischen Themen (NUSK P 000 924 und NUSK P 000 925), weisen unkonventionelle deutsche Aufschriften auf. Diese Tatsache würde bei aller Vorsicht dabei helfen, die Werkstatt in das deutschsprachige Gebiet der Sudeten zu lokalisieren. Die Lateinische Bibel (Lyon 1556) trägt die Beischrift von Jiří Michaelis (1607), der damals als Rektor der Schule in Hohenmauth (Vysoké Mýto) tätig war, das zwischen Wildenschwert (Ústí nad Orlicí) und Leitomischl (Litomyšl) liegt. Die letztgenannte Platte mit der Kreuzigung Christi trägt das Monogramm KH, durch das wir Nuskas unklare Bezeichnung „Nigrin“ ersetzen. Weder Haebler noch die EBDB erfassen das Monogramm, weshalb wir nicht wissen, ob es sich auf den Hersteller der Werkzeuge oder auf den Buchbinder bezieht, der hypothetisch böhmischen Ursprungs gewesen sein konnte. In der zeichnerischen Auffassung stehen sich alle Platten sehr nahe. Die Datierung der Werkstatt wird von uns nach den Jahreszahlen in den Impressen 1594 und 1615nur geschätzt. Gleichzeitig machen wir auf die Platte mit Judith NUSK P 000 428, aufmerksam, die ebenfalls von der Kuttenberger Werkstatt III (ca. 1611-1617) angewandt wurde. Die Beziehung beider Werkstätten wird erst von künftigen Forschungen aufgedeckt.

Literaturverweise