NUSK 66

WerkstattnummerNUSK 66
Werkstattname
  • Meister der Christusköpfe
Nuskas ursprünglicher WerkstattnameH K
Wirkungsort der WerkstattTschechische RepublikBöhmenPrag / Praha
Alternativní lokace
Wirkungszeit der Werkstatt[(ca) 1582–1617]
Angaben zur Werkstatt

Nuska benannte die Werkstatt nach dem Monogramm „HK“ auf der Platte mit deutscher Aufschrift NUSK P 000 403 (das Monogramm bezieht sich nicht auf den Prager Buchbinder Jan-Hans Komor). Die Werkstatt besaß stilmäßig sowie handwerklich verschiedenartige Werkzeuge, die offensichtlich aus zweiter Hand erworben worden waren. Neben dem Monogramm HK - von dem wir nicht wissen, ob es dem Eigentümer oder dem Graveur gehörte - finden wir nämlich noch die Monogramme CR (NUSK P 000 231) und HS + BR 1546 (NUSK V 000 282) vor, ja sogar auch den Namen Georg Rabenstein (NUSK P 000 401). Darum ersetzen wir Nuskas Bezeichnung mit der neutraleren Benennung Meister der Christusköpfe (NUSK P 000 228, NUSK P 000 231 und NUSK P 000 240), die den motivischen Kern des Fundus bilden und die katholische Orientation des Werkstatteigentümers andeuten. Die Amtsbücher fehlen in der vorläufigen Erfassung gänzlich. Außer dass die Werkstatt Neueinbindungen älterer böhmischer wie auch ausländischer Drucke anfertigte (z. B. Tomas von Aquin aus dem Jahre 1481 oder Severins Bibel 1529), konzentrierten sich die Aufträge auf importierte Buchproduktion. Die Jahreszahlen der Ausgaben ergeben den heutigen Kenntnissen zufolge den Abschnitt von 1582 bis 1617 und die in die Deckel geprägten Jahreszahlen bilden eine Kette von 1594-1614. Auch die Tatsache, dass 70 % der Exemplare, die Nuska erfasste, aus der Bibliothek Strahov stammen, ist nicht zu übersehen. Ob möglicherweise vorläufig geurteilt werden kann, dass sich der Meister der Christusköpfe in der Nähe der Prager Prämonstratenser bewegte, wissen wir nicht.

Literaturverweise