NUSK 99

WerkstattnummerNUSK 99
Werkstattname
  • König im Medaillon
Nuskas ursprünglicher WerkstattnameKönigchen
Wirkungsort der WerkstattTschechische RepublikBöhmenSüdböhmen
Alternativní lokace
Wirkungszeit der Werkstatt[(ca) 1593–1619]
Angaben zur Werkstatt

Nuska benannte die Werkstatt emphatisch und in der Verkleinerungsform „Königchen“ nach dem gekrönten Haupt an der Rolle NUSK V 000 100, von der nahezu alle bekannten Exemplare begleitet werden. Unter Berücksichtigung der allgemeinen Verständlichkeit verändern wir Nuskas Benennung in „König im Medaillon“. Dessen ungeachtet das, was bisher von den Werkstattaktivitäten erfasst worden ist, stellt einen bloßen Torso dar, bei dem gleichzeitig auch die Verbindung mit einem anderen, größeren Zentrum nicht ausgeschlossen werden kann. Die in die Bucheinbände geprägten Jahreszahlen bilden den Abschnitt von 1607-1616, wobei ein Amtsbuch bereits ab dem Jahre 1593 im Einsatz war. Das jüngste Jahr der Herausgabe ist 1619. Ein Teil der Amtsbücher betrifft die Stadt Tabor (Tábor), in der zumindest bis in die 60er Jahre des 16. Jahrhunderts unter der Bezeichnung Taborer Werkstatt mehrere Buchbindergenerationen tätig waren. Auch die Übereinstimmung mit dem bildkünstlerischen und ideologischen Programm des Prokop aus Böhmisch Krumau (Český Krumlov) ca. 1589-1609 gehörenden Fundus ist nicht zu übersehen. Die katholisch orientierte Werkstatt „König im Medaillon“ erscheint allerdings in der Durchsetzung der sogenannten gemischten Dominanten-Komposition gewissermaßen aktiver, und zwar ungewohnt auch bei Kanzleiaufträgen.

Literaturverweise